Chronik des LSV Nordstemmen

1949

In diesem Jahr treffen sich ehemalige Flieger und Flugbegeisterte aus dem Nachwuchsbereich, um die Zukunft der Fliegerei 
in Nordstemmen zu besprechen. Das Gremium wird sich "Technisch-Sportliche Vereinigung Nordstemmen" nennen.
Von Flugsport darf unter der Besatzungsmacht noch nicht gesprochen werden.

1950
Im Mai dieses Jahres kommen die Mitglieder der "Technisch-Sportlichen Vereinigung" wieder zusammen, um einen "richtigen"
Verein zu gründen. Der Verein erhält den Namen "Modellbauvereinigung". Die Gründungsmitglieder sind: Karl Brunotte,
Siegfried Dlubak, Wilhelm Eichholz, Friedel Freimann, Harry Hansen, Ottokar Gosciejewicz, Wilhelm Grass, Günter Kurlbaum,
Günter Marx, Heinz Mundhenke, Gerhard Schwerdtfeger und Helmut Siwek.
Der Verein veranstaltet seinen 1. Modellflugwettbewerb auf den Leinewiesen.
Im gleichen Jahr kann eine Modellbauwerkstatt in einem Raum der alten Schule an der evangelischen Kirche bezogen werden.

1951
Im Herbst feiert der Verein erstmalig einen Fliegerball im "Tangermannschen Saal".
Der Ball findet großen Anklang bei der Bevölkerung.

1952
Für den geplanten Eigenbau eines Segelflugzeugs vom Typ "Baby III" kauft Wilhelm Grass, unter Verzicht auf seinen Urlaub,
sowohl den Bauplan als auch einen erheblichen Teil des benötigten Sperrholzes. 
Auf den Leinewiesen findet erstmalig ein öffentlicher Flugtag mit der "Segelflugschule Reimitz" aus Bay Oeynhausen statt.
Zahlreiche Einwohner fliegen mit dem doppelsitzigen Segelflugzeug "Mü 13E" über Nordstemmen.
Wilhelm Grass wird zum Sportreferenten der Modellflugkommission im Landesverband Niedersachsen des 
Deutschen Aero-Clubs gewählt.

1953
Wilhelm Grass und Erich Oppermann besuchen einen Segelfluglehrgang in Borkenberge, den sie mit der C-Prüfung abschliessen.

1954
Am 25. April wird das erste Segelflugzeug des Vereins, ein "Grunau Baby III", getauft und auf den Leinewiesen von dem Hannoveraner
Theo Wichert eingeflogen. Das Flugzeug wurde von den Mitgliedern des Vereins unter der Leitung des Segelflugzeugbaumeisters
Karl Brunotte gebaut. An diesem Tag wird der Verein vom Hannoverschen Aero-Club unterstützt, der u.a. auch seine Schleppgeräte
zur Verfügung stellt. Die Taufe auf dem Sportplatz und das Fliegen findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.
Am 16. Mai fliegt Gerhard Schwerdtfeger, nach 7 Jahren alliiertem Flugverbot, das Flugzeug als erster Nordstemmer auf dem Flugplatz 
in Hildesheim. Danach beginnt dort die regelmäßige Schulung unter dem Fluglehrer Henry Selle.
Im Juni erringt Peter Bollmann den Titel eines Niedersächsischen Meisters im Modellflug in der Klasse A2. Die Meisterschaften
finden über Pfingsten in Braunschweig-Waggum statt.
Auf Einladung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der DDR fahren vier Vereinsmitglieder zu einem Segelfluglehrgang.
Siegfried Dlubak, Helmut Siwek und Ottokar Gosciejewicz kommen nach Laucha, Friedel Freimann nach Ballenstedt.

1955
Im Laufe des Jahres errichtet der Verein am Sportplatz in der Heyersumer Straße eine gebrauchte Baracke, in der eine Werkstatt,
Garagen für Flugzeug, Anhänger und Schleppwinde, und ein Clubraum eingerichtet werden.
Der Verein nimmt seine eigene Schleppwinde in Betrieb, die mit Unterstützung der Nordstemmer Zuckerfabrik gebaut wurde.
Mit deiser Winde fährt Gerhard Schwerdtfeger nach Faßberg zu einem Lehrgang des Landesverbandes Niedersachsen.
Auch der LSV Alfeld braucht unsere Hilfe für den ersten Flugbetrieb, Gerhard Schwerdtfeger fährt mit der Winde zum 
Flugplatz Wernershöhe bei Alfeld.
Im Sptember findet auf den Leinewiesen der 6. Nordstemmer Modellflugwettbewerb statt. Auf Initiative von 
Ottokar Gosciejewicz nimmt erstmalig in der Bundesrepublik eine Mannschaft aus der DDR teil.
Wilhelm Grass wird zum Sportreferenten der Modellflugkommission des Deutschen Aero-Clubs gewählt.
Der Verein macht in diesem Jahr Segelflugschulung auf dem eigenen "Baby III" und auf einem Schulgleiter "SG 38" zusammen mit 
dem LSV Springe unter dem Fluglehrer Heinrich Maacke, in Pötzen bei Hameln, in Hildesheim, Wülfinghausen, Nordstemmen-Schling
und Nordstemmen Leinewiesen.

1956
Während der Pfingstfeiertage fährt eine Gruppe unserer Segelflieger mit dem "Baby III" nach Hamburg zu den befreundeten 
Fliegern des Hamburger Vereins für Luftfahrt. 
Im September findet ein Fliegerlager auf den Ithwiesen statt, mit Heinrich Maake als Fluglehrer.
Erich Oppermann und Gerhard Schwerdtfeger machen am 12. September ihre Fünfstundenflüge für das Silberne Leistungsabzeichen.
Ende September findet ein Flugtag auf den Leinewiesen statt, bei dem die doppelsitzige "KA 2" des Landesverbandes Niedersachsen
von Sepp Niederstadt und Henry Selle geflogen wird.

1957 
Am 21. April schafft Erich Oppermann den Streckenflug für die Silber-C von Hildesheim nach Porta Westfalica.
Der Verein kauft einen Schulgleiter "SG 38" und verstärkt damit die Segelflugschulung seiner Mitglieder.
Zu Pfingsten werden wieder die Hamburger Segelflieger besucht.
Erich Oppermann, Karl Binder und Gerhard Schwerdtfeger machen ein gemeinsames kleines Fliegerlager bei Deutschlands
größter Segelflugschule Oerlinghausen.
Im August holt sich Georg Goldmann in Kassel den Titel Deutscher Meister im Modellflug der Klasse A1.
Im September findet zum zweiten Mal ein Fliegerlager auf den Ithwiesen statt. Karl Binder und Ottokar Gosciejewicz
können ihre Fünfstundenflüge für die Silber-C machen.
Im Oktober werden zwei Flugtage auf den Leinewiesen veranstaltet, die "KA 2" wird wieder von Henry Selle geflogen.

1958
Im Mai werden wieder die Hamburger Segelflieger besucht.
Im Juni reisen Erich Oppermann, Gerhard Schwerdtfeger und Ottokar Gosciejewicz mit dem "Baby III" zum Klippeneck, 
dem bekannten Segelfluggelände aud der Schwäbischen Alb.
Im November kann sich der Verein das doppelsitzige Segelflugzeug "Goevier" vom Landesverband leihen. Erich Oppermann
und Gerhard Schwerdtfeger machen damit auf dem jetzt amtlich zugelassenen Fluggelände "In den Leinewiesen" zahlreiche Gästeflüge.
An der Segelflugschule auf der Insel Juist ist Erich Oppermann zum wiederholten Male als Gastfluglehrer tätig.
im Rahmen seiner Tätigkeit macht er dort seinen 1000. Segelflug.

1959 
Beim Schießwettbewerb anläßlich des Volks-und Schützenfestes in Nordstemmen erringt der Verein den neu gestifteten Wanderpokal
"Wappen von Nordstemmen".
Im Mai - wie immer zu Pfingsten - besuchen unsere Segelflieger wieder den Hamburger Verein für Luftfahrt.
Erich Oppermann erhält als erster Segelflieger des Vereins das Silberne Leistungsabzeichen, außerdem besteht er die Prüfung als Fluglehrer.
Karl Brunotte bekommt die Silberne Ehrennadel des Landesverbandes Niedersachsen, Wilhelm Grass die Bronzene Ehrennadel des
Deutschen Aero-Clubs.

1960
Der Schießwettbewerb um das "Wappen von Nordstemmen" wird wieder von der Mannschaft unseres Vereins gewonnen.
Der Pfingsbesuch in Hamburg verläuft für unsere Segelflieger besonders erfolgreich. Insgesamt konnten vier Bedingungen 
für Silber-C erflogen werden: Gerhard Schwerdtferger, Karl Binder und Ottokar Gosciejewicz konnten ihre Höhenflüge machen, 
letzterer auch noch den Streckenflug nach Sittensen.
Als zweites Mitglied wird Ottokar Gosciejewicz das Silberne Leistungsabzeichen verliehen.

1962
Am 5. August kann unsere "KA 7 Rhönadler", die von unseren Mitgliedern im Teileigenbau herrgestellt wurde, in Hildesheim 
zum Erstflug mit Erich Oppermann starten. Die Taufe des Flugzeugs findet im September im Rahmen des Fliegerballs
im Saal der Marienberggaststätte statt.

1963
Im Oktober findet zusammen mit den Fliegern des Aero-Clubs Hildesheim ein Fliegerlager auf den Ithwiesen statt.
Wilhelm Grass erhält die Silberne Ehrennadel des Landesverbandes Niedersachsen.
In der ganzen Saison wird ausgiebig die Segelflugschulung betrieben. Dazu wird auf dem Flugplatz Hildesheim und den
Leinewiesen sowohl die "KA 7" als auch das "Baby III" eingesetzt.

1965
Im September finden in Nordstemmen mehrere Flugtage mit unserer "KA 7" statt, bei denen viele Einwohner unseres Ortes mitfliegen.

1966
Ottokar Gosciejewicz macht in den Alpen einen Zielstrecken-Rückkehrflug mit einem "L-Spatz 55" über eine Entfernung von 315km 
von Zell am See nach Imst in Tirol und zurück. Dafür wird ihm ein Diamant zum Silbernen Leistungsabzeichen verliehen.
Zusammen mit Hans-Günther Oppermann und Manfred Siegmund vom Aero-Club Hildesheim wird er Niedersächsischer Vizemeister
im Mannschaftswettbewerb Streckensegelflug 1966. 
Zum dritten Mal erringt unsere Mannschaft beim Schießwettbewerb den Wanderpokal "Wappen von Nordstemmen".

1967
In diesem Jahr werden die meisten Segelflüge mit unserer "KA 7" gemacht, und zwar in Hildesheim und auf den Ithwiesen.
Gerhard Schwerdtfeger schafft am 21. Mai mit der "KA 7" einen Streckenflug über 55km von Hildesheim nach Celle-Arloh.

1968
Im Januar und Februar weilt Ottokar Gosciejewicz mit Hans-Günther Oppermann aus Hildesheim in dem bekannten Segelflugzentrum 
Fayence in Südfrankreich. Die angestrebten Höhenflüge in den dortigen Leewellen finden jedoch wegen des ausbleibenden Mistrals nicht statt.
Im August nehmen einige Nordstemmer Segelflieger an einem Lager auf den Ithwiesen des Aero-Clubs Hildesheim teil.
Im Oktober wird dem Verein das "Diplom Otto Lilienthal" für langjährige treue Mitarbeit im Dienst des deutschen Luftsports verliehen.
Damit wird der Verein für seine Modellflugwettbewerbe geehrt.
Fast während des ganzen Jahres weilt Gerhard Schwerdtfeger beruflich in Brasilien. Dort erwirbt er den brasilianischen Luftfahrtschein
und macht über dem Urwald bei Jundiai eindrucksvolle Segelflüge.

1970
Die Jugendgruppe mit ihrem Leiter Ottokar Gosciejewicz wird von den Heeresfliegern in Hildesheim zu Hubschrauberflügen eingeladen.
Bei leider schlechtem Wetter machen sie Flüge bis nach Springe.
Wilhelm Grass wird zum amtlichen Sachverständigen für den Modellflug und als Gutachter für Flugplätze bestellt.
Im Dezember machen Gerhard Schwerdtfeger und Ottokar Gosciejewicz in Schneverdingen ihre Motorseglerprüfungen. Als Fluglehrer
fungiert Erich Oppermann, der inzwischen auch dem dortigen Verein angehört.

1971
Neben der "KA 7" wird für den Flugbetrieb in Hildesheim auch ein Motorsegler vom Typ "SF 25A Motorfalke" benutzt. Dieses Flugzeug
wird dem Verein für eine begrenzte Zeit von einer holländischen Gruppe zur Verfügung gestellt, weil ein Kauf dieses Flugzeugs ins 
Auge gefasst wird. Als daraus nichts wird, fliegen Gerhard Schwerdtfeger und Siegfried Dlubak den Motorsegler zurück nach Bremervörde-Seedorf.

1972
Wilhelm Grass erhält die Goldene Ehrennadel des Landesverbands Niedersachsen.
Gerhard Schwerdtfeger beginnt mit Gastflügen im weiten Umkreis mit dem Motorsegler "SF25B" des Aero-Clubs Hildesheim.

1973
Der Deutsche Aero-Club zeichnet Wilhelm Grass mit der Silbernen Ehrennadel aus.

1975
Der Verein veranstaltet im September seinen 25. Modellflugwettbewerb und wird dafür mit dem Ehrenteller des Deutschen Aero-Clubs 
ausgezeichnet. Unser Verein ist der erste in der Bundesrepublik, der soviele Modellflugwettbewerbe in ununterbrochener Reihenfolge
durchgeführt hat. Ottokar Gosciejewicz erhält aus dem gleichen Anlass die Silberne Ehrennadel des Landesverbandes Niedersachsen.

1976
Die "KA 7" wird in Diepholz von einem Fachbetrieb grundüberholt. Erstmals wird die "KA 7" im Flugzeugschlepp nach Bisperode überführt.
Dort soll mit Ihr der Hangaufwind am Ith in den Herbstmonaten genutzt werden.

1977
Wilhelm Grass wird zum Ehrenmitglied der Modellflugkommission des Landesverband Niedersachsen ernannt.

1978
Die Modellflieger des Vereins unter Siegfried Dlubak und Ewald Krummland veranstalten eine gut besuchte Modellausstellung in den Räumen
des Autohauses Müller.
Unsere "KA 7" wird künftig ganzjährig in Bisperode stationiert.

1979
Der Verein nimmt auf den Leinewiesen einen neuen Modellflugplatz in Betrieb. 
Erich Oppermann erreicht am 16. Januar mit einem "Mini-Nimbus" in Fayence in Südfrankreich eine Startüberhöhung von 6680 Meter.
Bei diesem Flug herrschte in dieser Höhe eine Temperatur von -28 Grad. Für diese Leistung wird ihm der Höhendiamant zum
Silbernen Leistungsabzeichen verliehen.

1982
Wilhelm Grass wird im Rahmen der Sportlerehrung von der Gemeinde Nordstemmen ausgezeichnet.

1983
Gerhard Schwerdtfeger fliegt mit Gunthard König vom LSV Hameln mit dem Hildesheimer Motorsegler nach Sylt, und mit Gästen
von Hildesheim zwei mal nach St. Johann in Tirol und zurück.

1984
Im Mai fliegt Gerhard Schwerdtfeger wieder mit Gunthard König mit dem Motorsegler nach Wien, weiter nach Klagenfurt und von da
in 4200 Meter Höhe über den Großglockner ins Berner Oberland. Am Rhein entlang geht der Flug über Koblenz nach Hildesheim.
Am 26. Juni kann Gerhard Schwerdtfeger auf 40 Jahre gültigen Luftfahrerschein und 44 Jahre Glück am Steuerknüppel zurückblicken.

1985
Friedel Freimann und Gerhard Schwerdtfeger erhalten die Goldene Ehrennadel für 40jährige Mitgliedschaft im Deutschen Aero-Club.
Erich Oppermann wird die Goldene Ehrennadel für seine 25jährige Tätigkeit als Segelfluglehrer verliehen.

1986
Siegfried Dlubak wird bei der Jahreshauptversammlung für seine über 40jährige Tätigkeit im Luftsport mit einem Buchgeschenk geehrt.
Seinen 1000sten Segelflug macht Ottokar Gosciejewicz in Bisperode am Ith, der Flug dauert 1Stunde und 32Minuten.

1988
Der Modellflugplatz wird nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen mit den Grundeignern erheblich erweitert.
Ende des Jahres verstirbt plötzlich unser Gründungsmitglied Siegfried Dlubak.

1989
Gerhard Scherdtfeger macht am 8. Oktober in Bisperode mit 46 Minuten seinen 1000sten Flug.

1996
Im Februar müssen wir unser Gründungsmitglied Friedel Freimann zu Grabe tragen. Auch sein Tod kam plötzlich und unerwartet.

1998
Nachdem sich die Modellfluggruppe ständig vergrößert hat - sie zählt jetzt 45 Mitglieder - ergibt sich die Notwendigkeit einen
größeren Modellflugplatz einzurichten. Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten der aktiven Modellflieger, viel Arbeit und
großem finanziellen Aufwand kann der neue Platz im Frühjahr ertmalig beflogen werden. Die offizielle Einweihung 
findet am 29. August statt, bei der der Gemeindedirektor Bothmann dem Verein ein Geldgeschenk überreicht.
Am 13. März verstirbt unser Ehrenmitglied Karl Brunotte, am gleichen Tag unser langjähriges Mitglied Walter Stromberg.